"Die Rebellen – Ein geschichtlicher Einblick "

Nun was sind Rebellen eigentlich und woher stammen diese merkwürdigen "Figuren"? Klar, sie müssen traditionell ein Kämpferverband gewesen sein, denn das sieht man ja schon an unseren Uniformen und Waffen.

Aber…
Wofür brauchten diese Leute ihre Waffen?
Warum hatten sie Feinde?
Wann lebten die Rebellen?
Und warum Landsknechte?

Im folgenden möchten wir ihnen das ganze etwas näher bringen und einen kleinen Einblick in den geschichtlichen Hintergrund unseres Vereins geben.

 

Inhalt:


"Die Rebellen - Eine Gruppe der Landsknechte"

Die Landsknechte

  • Ihr Ursprung
  • Die Blütezeit
  • Ihr Niedergang
  • Die Organisation
  • Die Bewaffnung
  • Die Landsknechtmode
  • Die Lebensumstände


"Die Rebellen – Eine Gruppe der Landsknechte"

 

Die Osterather Rebellenzüge beziehen sich auf eine Untergruppe der Landsknechte, die Rebellen. Der Begriff Landsknechte ist seit den 1480er Jahren belegt. Eine mögliche Begriffserklärung wäre als Abgrenzung von den aus dem Gebirge (und nicht vom flachen Land) stammenden, Schweizer Pikenieren zu verstehen. Falsch ist jedoch die Erklärung, das sich ihr Name aus einer ihrer Primärwaffen ergeben hätte.

Landsknechte bezeichnet man als den zu Fuß kämpfenden Söldner, der im 15. und 16. Jahrhundert in der Schweiz auch als "Reisläufer" bekannt war. Im heiligen römischen Reich Deutscher Nation wurden Landsknechte ursprünglich als kaiserlich-habsburgerische Söldner angeworben, jedoch waren sie ihren Auftraggebern nicht verpflichtet und so kämpften sie häufig unter verschiedenen Fürsten. Sie galten als disziplinierte Gruppe waren aber auch als Plünderer bekannt sobald die Soldzahlungen ausblieben. Maximilian I. ist als "Vater der Landsknechte" bekannt.

 

 

"Die Landsknechte"

- Ihr Ursprung


Die Landsknechte wurden ins Leben gerufen als klar wurde, dass eine mit langen Stangenwaffen ausgestattete, diszipliniert kämpfende Infanterie mehr bewirken konnte als die typischen Ritterheeren. "Landsknechte" leiten sich eigentlich aus diesen Söldnern ab, die vor allem in der Schweiz vertreten waren. Zahlreiche Fürsten veranlassten, nach diversen Siegen der Söldner, eine Anwerbung von Söldnern!


- Die Blütezeit


Unter Maximilian I. um weiteren französischen Angriffen nachdem Maximilian I seine geerbten Territorien schon mal verteidigt hatte, entgegen wirken zu können. Im frühen 16. Jahrhundert war der militärische Ruf der Landsknechte mit dem der Schweizer Reisläufer vergleichbar, dies führte dazu, dass auch ausländische Herrscher Landsknechte anwarben (insbesondere französische Könige). Eine Folge dessen war eine Feindschaft zwischen deutschen Landsknechten und Schweizer Reisläufern.


- Ihr Niedergang


Da Maximilian I. und sein Nachfolger Karl V. stets mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten, ließen sich zahlreiche Landsknechte von fremden Mächten abwerben. Dadurch beschleunigte sich ihr Bedeutungsverlust, da ihre Taktiken im Ausland übernommen wurden. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde das gesamte Söldnertum weitgehend durch "Stehende Heere" verdrängt.

 

- Die Organisation


Für ein Landsknechtregiment war eine Stärke von 4.000 Mann vorgesehen, doch wurde diese Zahl nur selten erreicht. Ein Obrist, der mehrere Regimenter kommandierte, hatte den Rang eines Obersten Feldhauptmannes inne. Der Befehl über die einzelnen Regimenter fiel in diesem Fall den Locotenents (den späteren Leutnants) zu, die in Anwesenheit ihres Vorgesetzten nur als Hauptmann eines Fähnleins galten. Dieser war beritten, im Kampf jedoch ebenfalls zu Fuß unterwegs, und kämpfte mit einem Schwert, einer Streitaxt oder einer Helmbarte. Ein Obrist verfügte über einen "Staat" aus 22 Personen, darunter ein Feldscher, ein Dolmetscher, ein Quartiermeister, ein Schreiber, ein Trommler, ein Pfeifer und 8 Trabanten (Leibwachen). Auch die Hauptmänner der Fähnlein hatten einen eigenen "Staat", der unter anderem einen Feldwebel umfasste. Aufgabe der Feldwebel war es, die Landsknechte zu drillen und im Formationskampf zu unterweisen. Der Gemeinwebel wurde monatlich von den einfachen Landsknechten gewählt, um ihre Interessen gegenüber den Offizieren zu vertreten.

Um die Einhaltung des Artikelbriefs überwachen zu lassen, ernannte der Obrist einen Provost. Im Gefolge des Provost befand sich der in einen blutroten Mantel gehüllte Freimann, der mit einem Richtschwert und einem Strick ausgerüstet war. Die Exekutivgewalt des Provost unterlag nur wenigen Einschränkungen. Gelang es einem Landsknecht, der sich eines Verbrechens schuldig gemacht hatte, auf der Flucht vor dem Provost ein Geschütz zu berühren, konnte er sich für eine bestimmte Zeit in Sicherheit wähnen. Der Provost durfte ihn unter diesen Umständen innerhalb der darauf folgenden 72 Stunden nicht festnehmen, doch durfte sich der Landsknecht nicht mehr als 24 Schritte von dem Geschütz entfernen. Verstieß der Provost gegen dieses Gesetz, durfte der Kommandant der Artillerie aus Protest sämtliche Geschütze abziehen lassen. Zu den Strafen, die über einen Landsknecht verhängt werden konnten, gehörte das "Recht der langen Spieße", eine frühe Form des Spießrutenlaufs.

Für den Tross des Heeres, der aus Marketendern, Prostituierten und Angehörigen der Landsknechte bestand, war ein Hurenwebel verantwortlich, der zum "Staat" des Obristen gehörte. Unterstützt wurde der Hurenwebel von einem Rumormeister. Die vornehmliche Aufgabe des Rumormeisters bestand im Auseinandertreiben von streitenden Trossfrauen, wobei er nicht selten einen Knüppel verwendete. Für viele Landsknechte stellte die Ernennung zum Hurenwebel die einzige militärische Aufstiegsmöglichkeit dar.

 

- Die Bewaffnung


Hauptwaffe der Landsknechte war die Pike, ein bis zu 6 Meter langer Spieß mit einer knapp 30cm langen Spitze. Die mit einer Länge von etwa 2 Metern deutlich kürzere Hellebarde wurde von Unteroffizieren und Doppelsöldnern getragen. Varianten der Hellebarde waren Glefen und Partisanen. Als Schwerter benutzten sie Katzbalger, die als Stichwaffe benutzt wurden. Die gewaltigen Zweihandschwerter (über 1,60m lang) waren in den vorderen Reihen zu finden und Doppelsöldner mussten ein Schreiben des Meisters vorzeigen können, in dem Geschrieben stand, dass sie das Langschwert beherrschten.

Im weiteren Verlauf des 16.Jahrhunderts übernahmen manche Landsknechte auch Radschlosspistolen. Manche Pikeniere und Hellebardiere trugen einen schlichten Brustpanzer, der über Beintaschen zum Schutz der Oberschenkel verfügen konnte. Rege Verbreitung fand der "Bischofskragen" aus Kettengeflecht, der den Hals- und Schulterbereich bedeckte.


- Die Landsknechtmode


Ihre äußerst bunte Bekleidung bestand aus gepufften und geschlitzten Hemden und Hosen, zu denen sie ein Barett oder eine Bundhaube und die nach ihrer Form benannten Kuhmaulschuhe trugen.

 

- Die Lebensumstände


Bei den meisten Landsknechten handelte es sich um Tagelöhner, einfache Handwerker und gesellen, kleinkriminelle und Bauernsöhne, die sich von den relativ hohen Sold und etwaigen Plünderungen eine finanzielle Alternative erhofften. Zudem waren sie unter Zivilisten Außenseitern, denen man bestenfalls Misstrauen entgegenbrachte.

Leichte Verletzungen führten meist zum Tod. Große Gefahr bestand durch Seuchen, die zahlreiche Menschen dahinraffen ließ.

Nach dem Ende eines Feldzuges oder Krieges wurden die Landsknechte von ihren militärischen Pflichten entbunden. Sie sahen sich dann gezwungen zu "garten", also bettelnd oder plündernd durch das Land zu ziehen, oder ihrer Berufung nachzugehen.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Landsknecht